Namensgebung bei Hybriden

Diesmal ein Thema das sehr viele Züchter beschäftigt, die Namensgebung. Wenn man sich den Sachstand ansieht könnte man schier verzweifeln, es gibt eine irre große Flut an Namen für Hybriden. Damit aber nicht genug, es gibt Namen die doppelt vergeben wurden, aus Unachtsamkeit, Unwissen oder auch mit Absicht. Dann gibt es auch noch Hybriden die verschiedene Namen haben und einfach umbenannt wurden, ein typisches Beispiel ist hier die Hybride "Morgenzauber". Diese ist in der 300er Serie mit der Nummer 319 versehen, Bei Kilian trägt sie die Nummer 528, bei Gräser die Nummer 17, dann noch G 45, Rosabella, Lrog, SPI 319 und auch noch GS 97 bei Kakteen Schwarz. Dieses Beispiel der "Morgenzauber" zeigt wie leichtfertig damit teilweise umgegangen wird. Anfänger, die sich mit Echinopsis-Hybriden beschäftigen, sind damit meist überfordert. Bis sie merken, dass die Pflanze zweimal oder noch öfter in der Sammlung steht vergeht oft viel Zeit und Geld wird ausgegeben. Bei älteren Hybriden kann man dies noch einigermaßen nachvollziehen, da man früher nicht so gut vernetzt war und vieles lange Zeit parallel lief bevor es bemerkt wurde.
Aber auch in unserer modernen vernetzten Welt ist man davor nicht gefeit. Durch unsere vernetzte Welt kommt es durch Übersetzungen oder einfach nur Schreibfehlern zu vermeitlich verschiedenen Hybriden. Es ist also immer etwas Skepisch angebracht.
Wie geht man also damit am Besten um? Eine gute Lösung gibt es leider nicht, viele Versuche dies in den Griff zu bekommen scheitern leider an den beteiligten Akteuren.
Bei den organisierten Züchtern hat sich zumindest die Zuchtnummer etapliert, die eine Hybride eindeutig kennzeichnet. Diese besteht aus dem Züchterkürzel (Großbuchstaben), dem Zuchtjahr (vierstellig), der Kreuzungsnummer (auch vierstellig). Die Kreuzungsnummer beginnt im Jahr immer von neuem, es gibt aber auch einige wenige Züchter, die diese fortlaufend führen. Hintergrund sind Wiederholungskreuzung, die mit der gleichen Kreuzungsnummer versehen werden. Als Beispiel möchte ich Reinhard Liske nennen, der seine erfolgreichen Kreuzungen schon öfters wiederholt hat. Nach der Kreuzungsnummer gibt es zwei Möglichkeiten wie es weitergeht, abhängig ist dies vom Aufzüchter.
Wenn der Aufzüchter auch der Züchter ist, folgt nach der Kreuzungsnummer eine dreistellige laufende Nummer. Wenn der Aufzüchter nicht der Züchter ist  folgt nach der Kreuzungsnummer zunächst das Züchterkürzel des Aufzüchters und danach die dreistellige laufende Nummer. Getrennt werden die einzelnen Bereiche jeweils mit einem Punkt. Oft werden diese Regeln nicht immer beachtet und die Zahlen verkürzt oder statt dem Punkt ein Trennstich, Bindestrich, etc. verwendet.
Die Zuchtnummer ist also recht eindeutig, wenn es eine solche gibt. Auch wenn verschiedene Namen oder der Name doppelt vergeben wurde.
Eigentlich sollte ein Name nur dann vergeben werden, wenn sie sich von bisherigen Kreuzungen eindeutig unterscheidet! Dies bestimmt im Zweifelsfall aber jeder selbst.
Die Vergabe von Namen wird man meines Erachtens nicht in den Griff bekommen. Schließlich hält ja jeder seine Kreuzung für einzigartig und besonders.
Wenn also beim Kakteenhof nur die Zuchtnummer angegeben ist, ist dies nicht unbedingt abwertend zu sehen.

 

 

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